Pro Krosigk-Kaltenmark e. V.

Burg Krosigk

Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Krosigk erfolgte als „castrum croszok“ 927. Sie war ursprünglich eine Wasserburg und bildete das historische Zentrum des Ortes. Der Bergfried, vermutlich im 9. Jahrhundert als Wehrturm erbaut, ist von der ursprünglichen Burganlage noch erhalten. Die Höhe des Bergfriedes betrug ursprünglich 30 Meter. 1886 wurden 7 Meter abgetragen, weil der Bergfried sich nach Nordwesten neigte und Risse im Porphyrmauerwerk auftraten. Die Ursachen sind im Baugrund der ehemaligen Wasserburg zu suchen. Die Schieflage des Bergfriedes beträgt gegenwärtig 86 cm. Um die Stabilität zu erhöhen, wurde das 10 Meter tiefe Verlies im Bergfried ebenfalls zugeschüttet. 

Über Krosigk herrschte das Adelsgeschlecht derer von Krosigk. Anfang des 13. Jahrhunderts stirbt die dynastische Linie der von Krosigks aus. Die Burg und das Dorf gelangen nacheinander in das Eigentum der Grafen von Brehna, an den Herzog Rudolph von Sachsen, den Markgrafen Friedrich von Meißen und das Erzbistum Magdeburg. Dynasten waren Edelleute, die keinem Fürsten Untertan waren. Mehrmals waren die Burg und das Dorf Krosigk auch verpfändet. Auf der Burg Krosigk saßen weiterhin Angehörige einer Nebenlinie des Krosigker Geschlechts, allerdings nicht mehr als freie Herren, sondern als Vasallen. 1451 wurde die Burg und das Dorf Krosigk an Thilo von Trotha und dessen Bruder Hermann verkauft. Die Familie Trotha saß bis 1813 auf der Burg Krosigk. Christoph Leberecht von Trotha, der letzte Besitzer, fiel 1813 im Freiheitskampf gegen Napoleon. 

1813 wurde das Rittergut an die Familie Neubaur verkauft. Das Rittergut entwickelte sich. Neue Gebäude wurden errichtet, Scheunen, Ställe, Brennöfen für eine Ziegelei und eine Brennerei. 1886 wurde von der Quelle des Ziemerbaches eine Wasserleitung bis zum Gutshof gelegt. 1917 übernahm die Familie Nagel das Rittergut und entwickelte dieses zu einem modernen Landwirtschaftsunternehmen. 

1945 wurde die Familie im Zuge der Bodenreform enteignet. Im ehemaligen Herrenhaus des Rittergutes wurde 1946 ein Kinderheim eingerichtet, wel­ches 2016 sein 70­jähriges Be­stehen feierte. Heute wird der Burghof mit seinen Gebäuden vorrangig durch die Gemeinde genutzt. Unter anderem befinden sich hier der Kindergar­ten, der Bauhof der Gemeinde und in der alten Brennerei eine Mehrzweckhalle mit Vereins­räumen und Wohnungen. 

Quelle: Informationsbroschüre der Gemeinde Petersberg

Der Burgturm, Bergfried, ist für Besucher geöffnet. Turmwart L. Reinicke öffnet diesen von Mai bis September jeden 3. Samstag von 14:00–16:00 Uhr und auf Anmeldung, ganzjährig.  

Kontakt: 034603 326634, Nauendorfer Straße 14a in Krosigk

 

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